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Die Wallfahrtskirche überragt die Stadt imposant in einer beherrschenden Stellung und befindet sich in einem alten Steinbruch (pradera) einer Walser-Familie. Sie wird „Della Madonna"“ genannt, weil ein Großteil des für ihren Bau verwendeten Materials genau dort abgebaut und sie aus diesem Grund der Gemeinde Ornavasso gespendet wurde. Die Legende erzählt von einem stummen Mädchen, das für seine Stiefmutter jeden Tag die Schafe auf die Weide führte. Vor dem Bild der Jungfrau fand es jeweils das Brot für den Tag. Eines Tages soll sie dort auch die Sprache wiedergefunden haben. Die zahlreichen sogenannten Wunder veranlassten die Gemeindevorsteher, die Kapelle zu einem kleinen Gebetshaus auszubauen und dort die Messe zelebrieren zu lassen (1672).

Der Grundstein für das prachtvolle Gebäude, das der Unbefleckten Empfängnis gewidmet war, wurde am zwölften Mai 1674 gelegt. Der Walser Pfarrer Don Bartolomeo Jacchini von Macugnaga segnete es. Es dauerte

fünfzehn Jahre, bis die 174 Meter des mächtigen Fundaments in einer Höhe von zwei Metern einschließlich der Bearbeitung des Marmors und dem Bau des Sockels und der Pilaster fertiggestellt waren, wobei man bereits den ursprünglichen Entwurf des Architekten Attilio Arrigoni verworfen hatte.

Der Baumeister Lorenzo Battaglia wurde mit der Leitung des Bauwerks beauftragt, während der Walser Nicolao Petigacia das Dach fertigstellen sollte, woran er von 1704 bis 1716 arbeitete. Die Bevölkerung der Walser von Ornavasso beharrten so sehr auf dieses Bauwerk, dass sie sogar einige sehr eifrige Personen in diese gemeinsame Bemühung miteinbezogen. Diese Gemeinschaft hat es mithilfe der prestigeträchtigen handwerklichen Fähigkeiten lombardischer Handwerker, exzellenter Steinhauer und erfahrener Stuckateure, die die Kapitelle aus künstlichem Marmor mit Schnörkeln und anmutigen Friesen verzierten, schließlich fertiggestellt.

Der Innenraum ist ein Meer aus Licht und Farbe, in dem Raffinesse und elegante Schlichtheit harmonieren. Während die unfertige Fassade ein Synonym eines schüchternen Volkes zu sein scheint, jubelt das Innere förmlich im Zusammensein von Kunst und Glauben.

Man könnte einiges mehr über dieses Meisterwerk schreiben.

“A 1674-1772 Ω Die Bevölkerung von Ornavasso wollte dieses bemerkenswerte Denkmal unbedingt bauen und stellte es innerhalb 98 Jahren unter immensen Opfern fertig. Jeder einzelne Stein wurde vom Schweiß der Männer, Frauen und Kinder zur Ehren Marias, genannt Madonna della Guardia, benetzt und gesegnet.


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