Madonna del Boden

Ornavasso:  Madonna del Boden

Eine bescheidene Kapelle, die in einem Kastanienwald einer Walserfamilie des Ortes Boden steht, beherbergt seit 1528 eine rustikale Statue der Madonna mit Kind. Sie wurde, so die Überlieferung, in dankbarer Erinnerung an eine Kampfhandlung aufgestellt, um das darunterliegende Dorf zu bedrohen. Der Ort diente der Gemeinde als Weide, auf der die junge Hirtin Maria della Torre einschlief und erst beim Dunkelwerden erwachte, weil sie besorgt über das Schicksal ihrer Herde war. Verzweifelt rief sie die Madonna um Hilfe an und ihre Gebete wurden erhört. Sie fand ihre Herde von einem grellen Licht umhüllt in der Nähe der Kapelle wieder.

Getröstet und von demselben Licht begleitet, kehrte sie mit ihrer Familie ins Dorf zurück, die herbeigelaufen war, um sie zu suchen. Seit dieser Begebenheit wird die Jungfrau von Boden geehrt und das Fest Mariä Geburt einen Tag später gefeiert.

Im Jahr 1530 wurde eine kleine Kirche (14mx8m) erbaut, in der das Bildnis der Madonna mit Kind auf dem Thron in den primitiven Altar steht. Außerhalb der Kirche wurde die Statue des Wunders aufgestellt, die das Jahr 1530 trägt anstatt dem Jahr 1528. Der damalige Walser Pfarrer Antonio de Rimella verzeichnete 1528 die ersten Wunder, die der Madonna del Boden zugeschrieben werden.

Die Kirche wurde mehrmals umgebaut, um der immer größer werdenden Zahl von Gläubigen gerecht zu werden. Es kamen immer mehr Gemälde der Fürbitte Marias hinzu so dass diese im Laufe der Jahrhunderte den gesamten Komplex schmückten, von den bemerkenswerten Gemälden auf den Gewölben bis zu den Wänden, die vollständig von Dankensbezeugungen bedeckt waren. In den Jahren 1825-28 wurden die beiden Altäre am oberen Ende der Seitenschiffe parallel zum Hauptschiff aufgestellt. 1837 fertigte der Marmorhändler P.A. Lavarini, der eines alten Walser-Geschlechts den neuen Altar für Graf A. Nava, den Verwalter des Mailänder Doms, für die Wallfahrtskirche an.

Von 1953 bis 1956 wurde die Kirche vom Maler Ernesto Bergagna aus der Schule des „Beato Angelico“ bemalt und sämtliche Gemälde im Inneren des Gebäudes in Ausstellungsräumen untergebracht.

 


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